




Es lag ein Blatt (Autor: Martin Otto)
Eines von Millionen
leicht bedeckt mit Sand
Eines von Millionen wie du und ich
Ein Wurm er kam
doch nahm er es nicht
Er wählte ein anderes und nahm es auf
Wollte es auserwählt sein werden zu Kot
Damit es seinen Baum erfreue
Wieder als Nahrung
Selbst im Tod noch Treue
Woher diese Erfahrung?

Auf der Feldwacht
Mein Gewehr im Arme steh ich
Hier verloren auf der Wacht,
Still nach jener Gegend seh ich,
Hab so oft dahin gedacht!
Fernher Abendglocken klingen
Durch die schöne Einsamkeit;
So, wenn wir zusammen gingen,
Hört ichs oft in alter Zeit.
Wolken da wie Türme prangen,
Als säh ich im Duft mein Wien,
Und die Donau hell ergangen
Zwischen Burgen durch das
Grün.
Doch wie fern sind Strom und Türme!
Wer da wohnt, denkt mein noch kaum,
Herbstlich rauschen schon die Stürme,
Und ich stehe wie im Traum,
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Abendlich schon rauscht der Wald (Heinrich Heine)
Abendlich schon rauscht der Wald
Aus den tiefsten Gründen,
Droben wird der Herr nun bald
An die Sternlein zünden.
Wie so stille in den Schlünden,
Abendlich nur rauscht der Wald.
Alles geht zu seiner Ruh.
Wald und Welt versausen,
Schauernd hört der Wandrer zu,
Sehnt sich recht nach Hause.
Hier in Waldes stiller Klause,
Herz, geh endlich auch zur Ruh.














